Welche Achsen hat ein Nivelliergerät?
Das Nivelliergerät ist ein Messinstrument, das gerade beim Bauwesen und in der Landesvermessung dazu dient, Höhenunterschiede zu messen und Höhenhorizonte hergestellt werden. Hier dient es im Ingenieurbau dazu, waagrechte Flächen herzustellen, Maschinen oder Bauwerke einzurichten und Höhenunterschiede festzulegen. Es soll die Wasserwaage dort ersetzen, wo diese zu ungenau wird.
In der Landesvermessung ist das Nivelliergerät ein Präzisionsinstrument zur Vermessung sowohl von Höhennetzen aber auch von Höhenpunkten. Es lassen sich enorm hohe Genauigkeiten bei der Messung erreichen. Bei den Nivelliergeräten kann man verschiedene Modelle je nach Bauweise unterscheiden (z.B. nach Horizontiervorrichtung oder Fernrohrbeweglichkeit) aber auch nach dem Einsatzgebiet ( Ingenieurnivellier, Feinnivellier oder Baunivellier), wo sich ein Unterschied in der Messgenauigkeit bemerkbar macht.
Die Bestandteile des Nivelliergerätes
Um die verschiedenen Achsen des Nivelliers zu verstehen, muss man sich zuerst mit dem Aufbau eines gängigen Nivelliers auseinandersetzen. Nahezu jedes handelsübliche Nivellier, das zur Vermessung dient, besteht aus denselben Teilen. Dazu zählt ein fest mit dem Stativ verbundener Unterteil. Dieser ist aufgebaut aus dem Dreifuß, mit dem das Gerät erschütterungsfrei und stabil auf dem Boden aufgestellt werden kann, und einem Verbindungsteil zum drehbaren Oberteil des Nivelliergerätes. Dieser drehbare Oberteil wiederum besteht aus mehreren Teilen. Das Gehäuse ist oft sehr robust und schützt das Innenleben vor Wind und Wasser oder Schmutz bei der Arbeit im freien und auf schlammigen Baustellenböden.
Der Fernrohrträger und das Fernrohr benötigen ein Fadenkreuz als Zielhilfe und eine Verstellung, damit man auch nahe Objekte fokussieren kann. In modernen Nivelliergeräten werden ausschließlich Apochromate benutzt aufgrund ihrer geomatrisch fehlerfreien Abbildung. Mit dem Fernrohr fest verbunden ist die Libelle oder der Kompensator. Grundsätzlich werden die Nivellierinstrumente in Kompensatornivellieren und Libellennivellieren unterschieden, wobei sich auch bei den Kompensatrnivellieren noch Untergruppierungen auftun. Beim Libellennivellier hilft die Libelle dabei, die Ziellinieexakt zu horizontieren.
Die verschiedenen Achsen des Nivelliergerätes und ihre Funktion im Gerät
Um eine präzise Messung zu gewährleisten, müssen die Achsen im Nivelliergerät eine genau festgelegte Lage zueinander einnehmen. Um ein ordnungsgemäßes Arbeiten zu erreichen, muss daher eine exakte horizontale Ziellinie geschaffen werden. Sind diese Achsbeziehungen untereinander verfälscht, muss das Instrument unbedingt neu justiert werden. Es lassen sich folgende Achsen unterschieden:
Die Vertikalachse oder auch Stehachse VV verbrindet das Untertzeil und das Oberteil miteinander und sie legt eine konstante Lage des Oberteils zugrunde. Das Zielfernrohr des Nivelliergerätes, dessen Zielachse ZZ mithilfe einer genauen Libelle exakt senkrecht zur Lotrichtung eingestellt wird, ist um diese lotrechte Stehachse beweglich, somit kann man in einem 360° Winkel mit einer horizontalen Visierlinie arbeiten. Die Kippachse HH oder KK ist eine horizontale Achse, um die sich das Fernrohr in jede beliebige Richtung neigen kann. Die Achsen der Dosen-, bzw. Röhrenlibellen helfen bei der Bestimmung eines Stehachsenfehlers.